Am Tag 4 unserer Korsika Tour wollten wir die Berge der Insel erkunden. Laut unserem Motorradreiseführer den wir uns vor dem Urlaub gekauft hatten sind dort zwei Bergtouren vermerkt dessen Beschreibungen sehr vielversprechend klangen.

Die im Reiseführer angegebenen und zum Herunterladen auf der Homepage angebotenen GPS-Punkte waren leider unbrauchbar bzw. zu schwierig umzuwandeln. Also Kurzerhand Google Maps bemüht und die 2 Berge rausgesucht. Die Zielpunkte waren sehr rasch in unser Tomtom NAVI übertragen und so konnte es auch schon losgehen.

 

 

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Die erste Bergtour führte uns in eins Skigebiet (Station des ski d´Asco)
 
Ja, richtig gelesen – in ein Skigebiet. Hätte nicht erwartet so etwas auf dieser Insel zu finden. Die Strecke führte in ein unendlich langes Tal in dem die Kurven immer mehr und die Straße immer schmäler wurde. Teilweise war es sogar schwierig und sehr wenig Platz, wenn wir mit unserem Motorrad einem entgegenkommenden Auto begegneten. Nach einer langen Fahrt die hauptsächlich sehr flach dahinging wurde es allmählich immer steiler und es fühlte sich zunehmend nach einer richtigen Bergtour an.

Die Landschaft auf dem Weg dem Berg hinauf glich eher einer Alpentour in Tirol als einer Bergtour einer doch schon sehr südlichen Insel. Auf dem Weg dorthin befanden sich doch auch schon sehr hoch gelegene Campingplätze. Auf diesem waren aber nur umgebauten Busse und kleinere Wohnmobile zu finden. Mit einem Wohnwagen wäre die Strecke auf den Berg nur sehr schwierig bis gar nicht zu meistern gewesen.

Schön langsam kamen wir an die Baumgrenze in ca. 1.000 m Seehöhe und das Navi zeigte immer noch um die 6 km bis zum Ziel an. Am Ende der immer schmäler werdenden Straße befand sich dann auch eine Seilbahn und ein herrlicher Ausblick in das Tal. Ernsthafte Skifahrer hätten wohl keine rechte Freude mit dem Skigebiet – es war sehr klein und überschaubar. Ein einziger kleiner Lift und der vorhandene Parkplatz konnten auch keinen größeren Ansturm im Winter vertragen.

Wir haben ein paar Fotos gemacht und unsere Drohne kurz aufsteigen lassen und sind dann bald wieder talwärts aufgebrochen. Den gleichen Weg zurück, mit dem Unterschied, dass nun schon später Vormittag war und der Verkehr um einiges mehr wurde. In dem zuvor beschriebenen Tal fließt ein Fluss dessen Tümpel sehr viele Badegäste anlockte die dann auch noch auf der ohnehin schon schmalen Straße einfach parkten. So gestaltete sich die Rückreise um einiges langsamer als die Hinfahrt.

Am Ende vom Talausgang angekommen ging es einige Kilometer die gewohnten breiten Straßen mit gutem Asphalt bis in die Stadt Corte – übrigens die einzige Stadt auf der Insel mit einer Universität.

Von Corte aus ging es wieder Richtung Berg. Dieses Mal gleich von Anfang an auf relativ schmalen Straßen gleich steil den Berg hinauf. Dachten wir am Vormittag noch das die Straßen sehr schmal sind dann waren sie nun richtig schmal. Zweit Autos im Gegenverkehr kann da schon zum echten Problem werden. Auch uns mit dem Motorrad entgegenkommende Autos mussten teilweise stehenbleiben um ein aneinander vorbeikommen zu ermöglichen. Die schmalen Straßen endeten auch nicht bis wir am Ende der Bergstraße angekommen waren. Dort wurde für den Parkplatz eine Gebühr erhoben die lt. Beschreibung zu hundert Prozent dem Umweltschutz und der Straßenerhaltung zu Gute kommen.

Zu unserem Erstaunen befanden sich auf diesem Berg am frühen Nachmittag bereits hunderte Auto und eine Handvoll Motorräder. Im Gegensatz zum ersten Berg auf der heutigen Reise lud die dort im Stil eines Schweizer Almhauses ( Bergeries de Grotelle )

errichtete Hütte zum Verweilen ein. Nach einem doch sehr guten Kaffee und einem Getränk machten wir uns wieder auf die Heimreise. Es war schon später Nachmittag und ein sehr mühsamer Weg in Richtung Tal und doch einige Kilometer
zurück nach Bastia lagen vor uns.

Am Hotel angekommen waren wir doch einigermaßen erschöpft. Dies lag weniger an den zurückgelegten Kilometern,
sondern an den doch schwierig zu fahrenden und sehr schmalen Bergstraßen.

Bei einem guten Abendessen und einem Cocktail ließen wir den Tag ausklingen und bereiteten uns schon innerlich auf den
nächsten Tag vor, der uns in die Hauptstadt Ajaccio führen sollte.

Hier noch ein kleines animiertes Reisevideo